GUT ZU WISSEN
Alles, was Sie schon immer über das Projekt Kirchenpark wissen wollten, lesen Sie hier. haben Sie noch weitere Fragen? Kein Problem, klicken Sie auf diesen Link und schreiben Sie uns.
Im Projekt «Kirchenpark Appenzeller Hinterland» richten sich Kirchgemeinden auf die Zukunft aus. Um sich konsequenter an den vielfältigen Erwartungen und Initiativen der Mitglieder auszurichten, wird der territorialpolitische Referenzrahmen weiter als bisher gefasst: Der Zusammenarbeitsbereich umfasst die organische Region, und zwar nicht bloss als territoriale Verwaltungsgrösse, sondern als eine gemeinschaftliche und kommunikative Gestaltungsgrösse. Innerhalb der Region entwickeln sich Gemeinschaften vom Evangelium her weiter und entstehen neu: nahe bei den Menschen, vielfältig in ihrer Ausgestaltung, profiliert im Auftreten.
Die Bedeutung der Kirche in der modernen Gesellschaft nimmt stetig ab. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen die Inhalte differenziert und massgeschneidert vermittelt werden. Das gibt mehr Aufwand. Mehr Aufwand für weniger Mitglieder bei schrumpfenden Mitteln. Mehr Inhalt bei immer schwächer werdenden Strukturen. Das geht nicht auf und führt ins Burnout. Hier setzt das Projekt «Kirchenpark Appenzeller Hinterland» an. Eine intensivierte Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus stärkt die Strukturen und kann so dynamisch, flexibel, glaubwürdig und gläubig auf die Ansprüche der Gesellschaft, die Nöte und die Hoffnungen der Menschen reagieren.
Seit 2001 arbeiten die Kirchgemeinden Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt in der ARGE-SSW (Arbeitsgemeinschaft Schönengrund, Schwellbrunn, Waldstatt) zusammen. Sie führen ein gemeinsames Sekretariat, haben zusammen die Organistinnen angestellt und organisieren zusammen Seniorenanlässe und Anlässe im Bereich Erwachsenenbildung.
Von Herbst 2016 bis Frühjahr 2017 prüfte eine Projektkommission der ARGE-SSW, ob eine intensivierte Zusammenarbeit der drei Kirchgemeinden opportun sei. Die Projektkommission erachtete damals die Zeit für eine solche intensivierte Zusammenarbeit als noch nicht reif. Zu unklar waren damals die Auswirkungen der veränderten Finanzpolitik der Landeskirche und vor allem in Schwellbrunn wurde der Wunsch geäussert, in Zusammenarbeitspläne solle auch die Kirchgemeinde Herisau miteinbezogen werden. Aus diesen und anderen Gründen wurden im Frühjahr 2017 die Zusammenarbeitsgespräche ausgesetzt.
Ein Jahr später, im März 2018, trafen sich je eine Zweierdelegation der sieben Hinterländer Kirchgemeinden Herisau, Stein, Hundwil, Urnäsch, Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt zu einem Gedankenaustausch über die Frage, wie sie die Zukunft sehen. Nach einem zweiten Treffen im Mai 2018 stellte sich für die Kivos der sieben Kirchgemeinden die Frage, ob sie bereit sind, ernsthaft eine intensivierte Zusammenarbeit mit anderen Hinterländer Kirchgemeinden zu prüfen oder ob sie an einem solchen Prozess nicht teilnehmen wollen. Die Kivos der vier Kirchgemeinden Herisau, Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt beantworteten die Frage mit Ja; Stein, Hundwil und Urnäsch wollten keine intensivierte Zusammenarbeit.
Im Herbst 2018 trafen sich je eine Zweierdelegation der Kirchgemeinden Herisau, Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt zu zwei Sitzungen. Dabei wurde beschlossen, unter dem Projektnamen «Kirchenpark Appenzeller Hinterland» sämtliche Zusammenarbeitsmöglichkeiten zwischen den vier Kirchgemeinden zu prüfen. Dies beinhaltet auch die Prüfung der Möglichkeit einer späteren Fusion. Dazu wurde eine Steuerungsgruppe gebildet.
Im September 2022 entscheiden die Kirchgemeindemitglieder in Herisau, Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt an der Urne über die Fusion zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Appenzeller Hinterland.
Die Grundlage für die Durchführung von Urnenabstimmungen schufen die Kirchgemeindeversammlungen Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt Ende April 2021 mit der Revision ihrer Kirchgemeindereglemente. In allen drei Kirchgemeinden entschieden die Kirchbürger einstimmig, die bisherigen Kirchgemeindeversammlungen durch Urnenabstimmungen zu ersetzen. Herisau als vierte beteiligte Kirchgemeinde kennt die Urnenabstimmung seit Langem.
In der neuen Kirchgemeinde soll jedes Mitglied wissen, an wen es sich wenden darf. Dazu werden für jedes Dorf Kontaktteams gebildet. Ihnen werden eine Pfarrperson, ein Mitglied der Kirchenvorsteherschaft und eine Mitarbeitende des Sekretariats angehören. Die Kontaktteams übernehmen eine Drehscheibenfunktion und leiten alle Anliegen der Mitglieder an die richtige Stelle.
Die Arbeitsgruppe Finanzen und Liegenschaften schlägt einen einheitlichen Steuerfuss in der Höhe von 0,6 Einheiten vor. Die vier Gemeinden haben heute unterschiedlich hohe Steuersätze: Herisau und Waldstatt 0,6 Einheiten, Schönengrund und Schwellbrunn 0,8 Einheiten.
In Schönengrund, Schwellbrunn und Waldstatt wird der Steuerfuss somit sinken, in Herisau wird er gleich hoch bleiben.